Der Blick zwanzig Jahre zurück: Fall der Mauer und die daraus resultierende Wiedervereinigung im folgenden Jahr 1990.
Auf dieses Jubiläum reagiert die Städtische Galerie Villa Zanders mit einer Ausstellung von Grafik und Malerei in der DDR und will damit die weit verbreitete Unkenntnis und oft verstellte Vorstellung von Kunst unter parteipolitischer Führung beleuchten. Auch wenn der Großteil der Arbeiten aus den 80er Jahren stammt, wird die ganz andere kunsthistorische Entwicklung im Vergleich zum Westen sichtbar. Im Land der Brücke-Maler, eines Max Beckmann und Otto Dix steht die expressionistische Figuration in einer selbstverständlichen Tradition. Die Ausstellung zeigt besonders die Widerständigkeit der Kunst gegen die Vorgabe des sozialistischen Realismus, der in seiner strengen Form seit Honecker (1971) nicht mehr verbindlich war. Allerdings erfüllten viele Künstlerinnen und Künstler auch nicht das Klischee des "positiven Menschenbildes".
Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, sich in den Diskurs über die Kunst des anderen Deutschlands und ihre Wertigkeit im internationalen Vergleich einzubringen. Die Meinungen der Fachleute gehen immer noch weit auseinander, wie wichtige Ausstellungen und deren Rezensionen zu diesem Thema belegen.
Das Ausstellungsmaterial stellt die Artothek zur Verfügung und wird in erheblichem Maße ergänzt durch Leihgaben aus Bergisch Gladbacher Privatbesitz.