Noch einmal wird die umfangreiche Sammlung „Kunst aus Papier“ neu arrangiert und eine Auswahl künstlerischer Positionen aus der Zeit der sechziger Jahre bis heute gezeigt. Die Exponate werden in einen neuen Kontext gestellt, in dessen Mittelpunkt die sehr unterschiedlichen Ansätze von Elisabeth Jansen und Fanny Schoening stehen.
Elisabeth Jansen (1940 Balve/Sauerland – 2009 Bergisch Gladbach) hat sich Mitte der 70er Jahre als Autodidaktin der Kunst zugewandt und ein einzigartiges, kleinteiliges Werk im Bereich zwischen Collage, Malerei und Zeichnung sowie verschiedenen Kratztechniken erarbeitet. Mit einem sehr persönlich gefärbten Sinn für Humor und das Groteske hat sie unter anderem Bild-und Wortcollagen, sogenannte „Häutungen“ als Form der Abrisscollage, kleinteilige „Punkturen“ und Bücher erstellt. Erstmals soll dieses spannungsvolle Œuvre, das in steter Auseinandersetzung mit dem Tagesgeschehen entstanden ist, in größerem Umfang in einem Museum gezeigt werden.
Im Werk von Fanny Schoening (geb. 1941 in Köln) bildet Papier seit über dreißig Jahren das Grundelement. Mit vielseitigen Reiß-und Klebetechniken transformiert sie Elemente aus Zeitschriften, Manuskripten, Notizen und Partituren in Werke der Bildenden Kunst. Auf ihre Papierskulpturen, Schriftstelen, Wandfigurinen sowie Künstlerporträts mit Tonaufnahmen sind unzählige fein geschnittene, mit Schriftzeichen und Wörtern bedeckte Papiere collagiert. Dabei hat sie unter Annäherung an eine fernöstliche Ästhetik und Gedankenwelt eine ganz eigene Bildsprache entwickelt.
In ihren aktuellen Werken greift die in Bergisch Gladbach lebende Künstlerin auf das traditionelle Thema der Landschaft zurück, und lässt aus filigranen Papierstreifen und farbigen Pigmenten ausdrucksstarke „PapierLandschaften“ entstehen.