© J. W. Schirmer, Die Mühle am Waldrand, 1845, Radierung

Die vervielfältigte Natur Johann Wilhelm Schirmer und die Druckgraphik

25.24.2010 - 16.01.2011

Die Druckgraphik Johann Wilhelm Schirmers (Jülich 1807 - 1863 Karlsruhe) ist wenig bekannt und kaum erforscht. Sie ist mit wenig mehr als 30 Blatt zwar nicht sehr umfangreich, doch war sie ihm von Jugend an bis in die 1840er Jahre wichtig. Sie begleitet sein malerisches Werk als etwas Eigenes und zählt zu den herausragenden Leistungen der Düsseldorfer Graphik.

Während Schirmers Jugendzeit in Jülich entstanden erste autodidaktische Umrissradierungen. Später, als Schüler der Düsseldorfer Akademie, hat er sich auch vorübergehend mit der Lithographie beschäftigt, jedoch die Radierung bevorzugt. Sie war diejenige druckgraphische Technik, mit der die Kunst der Düsseldorfer Schule vervielfältigt und in alle Welt getragen wurde. Die Druckgraphik diente als akademisches Lehrmaterial und Wandschmuck der bürgerlichen Salons.

Wir wissen nicht genau, wer Schirmer das Radieren beigebracht hat. Vermutlich hat er seine Fähigkeiten im engen Austausch mit jungen Künstlern wie Hosemann und Sonderland entwickelt. Gleich die erste in Düsseldorf entstandene Radierung "Die betende Nonne" von 1829 zeigt eine erstaunliche Meisterschaft. Im Schwarz-Weiß erzeugt Schirmer eine "Farbigkeit", die eine zutreffende Vorstellung von der Gemäldevorlage ermöglicht. Weitere kapitale Blätter - zumeist in freier Anlehnung an seine Gemälde - folgten. 1847 zog er mit seinem Mappenwerk "Acht landschaftliche Originalradierungen" eine erste Bilanz. Dieses Sammelwerk vereinigt zu verschiedenen Zeiten entstandene Blätter. Sie zeigen Schirmers Souveränität und weisen ihn als überragenden Malerradierer aus.

Bei der Betrachtung der Radierungen, die nie sklavisch an der Vorzeichnung oder dem Gemälde kleben, sondern in gewissem Umfang ein dem Medium angepasstes Eigenleben führen, hat man nicht das Gefühl, dass die Radierung ein "blasser" Abklatsch des Bildes sei. Sie ist von ihrem Wesen her etwas anderes als das Bild, aber nicht unbedingt weniger. Sie variiert und interpretiert die parallel entstehenden Gemälde. In einzelnen Fällen geht sie den großen Gemäldefassungen sogar voraus und inspiriert sie. Bei Schirmer ist die Radierung große Kunst auf kleinstem Raum.

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