"1 - 2 - 3 - von A – Z grafische Folgen" ist eine Ausstellung, die eine Serie von grafischen Folgen von 26 Kunstschaffenden - von Barbara Adamek bis Bernd Zimmer - zeigt. Oft wenden sich Künstlerinnen und Künstler Arbeiten zu, die nicht nur in der Vereinzelung, sondern im Zusammenhang einer von ihnen festgelegten Abfolge wahrgenommen werden sollen. Das Diptychon oder das Paarbild bietet die kleinste Form des Bilddialoges, das Triptychon in Gestalt der Flügelaltäre aus dem Mittelalter die wohl bekannteste.
Zahlreiche Kunstschaffenden wenden sich heute - dem filmischen Prinzip folgend - der Darstellung einer zeitlichen Abfolge,einer Bewegung zu. Da reihen sich die einzelnen Grafiken linear aneinander und legen uns die Leserichtung von links nach rechts auf. Das Künstlerbuch - eventuell als Leporello angelegt - ist eine konsequente Weiterentwicklung dieser Form.
Wenn die Linearität aufgehoben wird zugunsten einer vom Künstlerin oder Künstler bestimmten Ordnung, dann könnte man spätestens von einem Ensemble oder von einem mehrfeldrigen Bild sprechen, das sich wandfüllend ausbreiten kann. So ein Mehrfeldbild kann sich aber auch in einem einzigen Bildgeviert zeigen. Mehrere Bilder fallen gleichsam ineinander.
Es ist die dreifache Wahrnehmung, die die Augen der Betrachtenden in dieser Ausstellung fordert: das Einzelblatt, die Nahtstelle zwischen den Einzelarbeiten und das Ganze. Das Ganze ist dann mehr als die Summe seiner Einzelteile.