Aus dem reichen Bestand der Artothek werden rund 100 Werke internationaler Künstlerinnen und Künstler aus den Gattungen Fotografie, Zeichnung und Druckgrafik ausgewählt, die in den Themenkreis „Architektur als Bildmotiv“ fallen. Die Choreografie der Ausstellung widmet sich unterschiedlichen Fragestellungen wie Fläche, Körper, Raum, Bühnenbild, Stadttopografie oder dem Himmelsausschnitt als Negativform. So überrascht nicht nur der Kölner Dom, interpretiert von HA Schult und Thomas Baumgärtel durch ungewohnte Perspektiven. Ebenso wirkungsvoll, wenn auch einem ganz anderen Geist verpflichtet, rückt Silke Schatz mit ihren zarten Linolschnitten die großen Kölner Kirchenbauten von Dominikus, Gottfried und Paul Böhm in eine spirituelle Sphäre.
Bezeichnenderweise nimmt die Fotografie einen großen Bereich in der Ausstellung ein. Die skulpturalen Formen der Industriefotografie von Bernd und Hilla Becher dürfen hier selbstverständlich ebenso wenig fehlen wie die fast ornamentalen Innenraumansichten von Boris Becker. Eine ganz eigene Form der Architekturfotografie, die den Himmelsausschnitt als architektonisch begrenzten und gleichzeitig unendlich ausgedehnten Raum inszeniert, gelingt Lutz Fritsch mit einer verblüffenden Aufnahme der Villa Zanders. Timur Novikov legt eine Ansicht St. Petersburgs in einen fernen, märchenhaften Kontext, während Tobias Zielony den urbanen Raum zur dramatischen Metapher unserer Existenz stilisiert.
Die Werke von insgesamt 54 Künstlerinnen und Künstlern belegen eindrucksvoll, wie Raum und Architektur unser Leben konditionieren. Architektur ist seit jeher ein bedeutendes künstlerisches Bildmotiv, in dem sich die gesellschaftliche und politische Verortung manifestiert.