Die Artothek hat im Laufe ihres 15-jährigen Bestehens einen Bestand von 1300 Arbeiten angesammelt, von denen nahezu alle grafische Arbeiten sind, d. h. Arbeiten auf Papier. Der weitaus größte Teil davon ist wiederum der Druckgrafik zuzurechnen, also dem Bereich, der den authentischen künstlerischen Ausdruck mit dem Verzicht auf Singularität des Kunstwerkes verbindet. So hat die Druckgrafik zur Demokratisierung des Kunstbesitzes geführt, da sie zu erschwinglichen Preisen Originale bietet, die die volle künstlerische Qualität besitzen. Als solche tragen sie alle die Signatur der Künstlerin oder des Künstlers.
Radierung, Holzschnitt, Lithographie und Siebdruck sind angestammte, historische künstlerische Techniken, die der Laienschaft, oft sogar den Artotheknutzenden, unerschlossen bleiben. Aus diesem Grund sollte diese Ausstellung aufklären über die wesentlichen Varianten des Tiefdrucks und ihrer Ausdrucksmöglichkeiten. Trotz des primär technisch-didaktischen Ansatzes bekamen Besucherinnen und Besucher hoch qualitätvolle Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler zu sehen, die sich ihrerseits zu überschaubaren Bildkomplexen fügten. So lohnte sich also ein Besuch der Ausstellung im doppelten Sinne.