Christoph Gesing (Jg. 1956) ist für eine kompromisslose Malerei bekannt, in der er seit Mitte der 1990er Jahre klare Farbflächen verschiedener Größe zueinander in Beziehung setzt. In zahlreichen Werkgruppen arbeitet er über Jahre unterschiedliche Kompositionsprinzipien auf Leinwand, Holz, Glas oder Papier durch. Früh begann er, Farbe nicht nur mit dem Pinsel aufzutragen, sondern auch zu schütten.
Seit 2009 entsteht eine stets wachsende Serie von sogenannten Duochromen, in denen Gesing sich auf zwei identisch große Farbflächen konzentriert. Im unprätentiösen Din-A4-Hochformat schafft der Maler außergewöhnliche Farb- und Seherlebnisse. Die horizontale Mittellinie, die die Blätter in zwei Flächen teilt, zieht sich durch alle Räume und verbindet die Werke zu einer fast meditativen Installation, in der Gesing einen Parcours durch Farbwelten eröffnet.
In einer ruhigen, gleichmäßig rhythmisierten Hängung gelingt es dem Künstler, die Spannung zwischen dem individuellen Einzelwerk und der Gesamtkomposition von Raum zu Raum auszutarieren, die Räume neu zu stimmen und eine Vielfalt an Emotionen zu entfachen.
Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Publikation mit einem Text von Petra Oelschlägel zum Preis von 20 €. Erhältlich bei uns im Haus oder direkt über den Online-Shop des Kunstmuseums.