Di 25.06.2024 / 19:30 Uhr
Für Otto Freundlich
Erst ab 1980 wurde das wegweisende Schaffen von Otto Freundlich (1878–1944), der von den Nationalsozialisten verfemt und ermordet wurde, dank Ausstellungen, dem Erscheinen eines Werkverzeichnisses (1978) und seiner Schriften (1982) intensiver rezipiert. Seither hat es zahlreiche Künstler*innen gefesselt und inspiriert. Manche zitieren Formen, Farben, Konstellationen der Bilder, andere ehren – in ihrer eigenen Bildsprache ‒ einen Künstler, der kraftvoll seine Stimme für die Befreiung der Kunst und der Menschen von allem Be- und Eingrenzenden erhob.
Ausgewählte Bilder, Installationen und Projekte von u.a. Frank Badur, Dan Flavin, Thomas Hirschhorn, Alex Lawler, Anselm Reyle, Marie-Thérèse Vacossin sowie insbesondere von Martin Noël bezeugen, dass das bildnerische Werk Otto Freundlichs ebenso wie sein Einsatz für Frieden und Verständigung bis heute nachwirken.
Referentin: Dr. Maria Müller-Schareck, Kunsthistorikerin, Köln
Di 24.09.2024 / 19:30 Uhr
Die Ausstellung "Entartete Kunst 1937" - ihre lange Vorgeschichte und ihr langer Schatten
Die Ausstellung „Entartete Kunst“ wurde von den Nationalsozialisten initiiert, um moderne Kunst, die nicht in die völkische NS-Ideologie passte, zu diffamieren. Über 650 Werke von 112 Künstlern, darunter Max Beckmann, Wassily Kandinsky, bekannte und unbekannte Künstler, wurden chaotisch und respektlos gehängt, um sie zu verhöhnen. Noch einschneidender war aber die sogenannte „Aktion Entartete Kunst“, bei der viele Tausende Kunstwerke aus deutschen Museen entfernt wurden.
Dr. Jürgen Joseph Kaumkötter, Direktor des Zentrums für verfolgte Künste in Solingen, erörtert die Vorgeschichte dieser berüchtigten Ausstellung „Entartete Kunst“ und deren nachhaltige Auswirkungen. Er geht auf die Kunstwerke und Künstler ein, die Opfer dieser diffamierenden Kampagne wurden, und thematisiert die Bedeutung und den Einfluss der Ereignisse von 1937 auf die Kunstwelt bis heute. Eine Gelegenheit, tiefere Einblicke in ein dunkles Kapitel der Kunstgeschichte zu gewinnen.
Referent: Dr. Jürgen Joseph Kaumkötter, Direktor des Zentrums für verfolgte Künste, Solingen