In der relativ jungen Stadt Bergisch Gladbach, der 1856, also vor gut 150 Jahren Stadt, die Stadtrechte verliehen wurden, setzt die bildliche Überlieferung naturgemäß relativ spät ein. Sie beginnt im größeren Stil erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Herausbildung bürgerlicher Strukturen. Damals kamen die Studenten der Düsseldorfer Akademie über Altenberg auch in unsere Gegend zeichneten hier. So waren Caspar Scheuren und Andreas Achenbach, zwei später hin prominente Landschafter, mehrmals hier.
Zeitlich voran gingen diesen zunächst wohl ohne konkrete Aufträge entstandenen Bildern allein die Darstellungen des barocken Bensberger Jagdschlosses, hierunter das kolossale Jagdgemälde des Jan Weenix von 1712, das Kurfürst Jan Wellem zur Ausstattung seines Schloßneubaus in Auftrag gegeben hatte. Es zeigt im Hintergrund eine idealisierte Darstellung des Schlosses. Besonders ausführlich hat sich ca. 70 Jahre später der Schweizer Maler Caspar Wolf mit Schloß Bensberg und seiner herausgehobenen Lage auseinandergesetzt. Er hat den Bau in etlichen Aquarellen und Zeichnungen festgehalten, ohne daß wir wüßten, wer sein Auftraggeber war.
Vor allem aber ist die bildliche Überlieferung aufs engste verbunden mit den architektonischen Zeugnissen der industriellen Entwicklung der Stadt. So wurden die Mühlen, aber auch die Anlagen des Zinkbergbaus in z. T. aufwändigen Gemälden und lithographischen Blättern zumeist im Auftrag der Eigentümer dargestellt.
Besondere Hervorhebung verdienen die Ansichten aus der Innenstadt von dem Maler Carl Ludwig Fahrbach. Dieser späte Schirmer-Schüler wurde von Maria Zanders sehr geschätzt und gefördert. Er war oft bei ihr zu Gast in der Villa Zanders. Ohne seine gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen spätromantischen Gemälde hätten wir kaum eine Vorstellung vom damaligen Aussehen der Innenstadt, in der die überkommene dörflich-ländliche Idylle unvermittelt auf die Zeichen regen Gewerbefleißes trifft.