Mit dieser Präsentation der Bergisch Gladbacher Sammlung "Kunst aus Papier" wird erneut eine vielseitige Auswahl künstlerischer Positionen aus der Zeit der sechziger Jahre bis heute gezeigt. Ein Teil der Exponate ist den Besuchern vielleicht bekannt und steht nur in neuem Kontext, die meisten Werke werden jedoch erstmals gezeigt. In den Mittelpunkt gestellt werden die sehr unterschiedlichen Positionen von Claudia Busching aus Berlin und Ulrike Oeter aus Rösrath:
Claudia Busching (geb.1954 in München) arbeitet seit vielen Jahren mit verschiedenartigen Papieren, die sie schneidet, mit Farbe überarbeitet und zu Collagen montiert. Dabei schafft sie zarte Schattierungen von weiß bis schwarz und Strukturen, die von weitem an Metalloberflächen erinnern. Durch die präzisen Schnitte ihrer zumeist auf geometrischen Formen beruhenden Wandarbeiten entsteht der Eindruck kraftvoller, teils raumgreifender Reliefs, die erst in der Nahsicht ihren fragilen Charakter und ihre Beschaffenheit aus Papier offenbaren.
Ulrike Oeter (geb. 1948 in Rösrath) ist besonders mit dem mobilen Straßenmuseum (2004 - 2009) bekannt geworden: Ihren häufig an das Prinzip der Wunderkammer erinnernden Werken und großformatigen Installationen liegen umfangreiche Recherchen zugrunde, um Biografien oder historische Begebenheiten zu ergründen. In ihren Arbeiten offenbaren sich zumeist bedrückende Hintergründe oder öffnen sich Abgründe, die mit ihrer verspielt anmutenden Arbeitsweise kontrastieren. Zarte, aus unterschied-lichen Papieren genähte und geformte Objekte sind in einen komplexen Kontext integriert, dessen Bedeutung und Tragweite in Spannung zur Sinnlichkeit der Objekte steht.