In strengen künstlerischen Versuchsreihen untersucht er die Möglichkeiten, mithilfe von Linien, Flächen und Farbschattierungen Rhythmus zu erzeugen. Dabei werden zunehmend die Wirkung von Licht und Schatten sowie erst scheinbare, dann tatsächliche Mehrdimensionalität miteinbezogen. Auf subtile Art und Weise schafft er immer wieder Stör- und Irritationsmomente, die das vermeintlich klare Ordnungssystem in Bewegung versetzen, die die Wahrnehmung herausfordern und Reflektionen über den Vorgang des eigenen Sehens anregen. So macht Otto Nemitz darauf aufmerksam, dass die Welt stets individuell interpretiert wird und jede noch so strukturierte Ordnung jederzeit aus dem Gleichgewicht geraten kann.
2011 bedachte der Künstler neben dem Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen auch das Kunstmuseum Villa Zanders mit einer großzügigen Schenkung, die nun anlässlich seines 10. Todestages mit einer Kabinettausstellung gewürdigt wird. Aus dem rund 60 Werke umfassenden Konvolut ist eine kleine aber repräsentative Auswahl an Arbeiten aus allen Schaffensphasen ausgewählt worden, die Gemälde und Aquarelle sowie Reliefs und Skulpturen umfasst. Die Ausstellung will nachvollziehbar machen, anhand welcher Stationen Otto Nemitz aus Malerei Raum geschaffen hat.
Der Eintritt ist frei!