Die Kölner Malerin Tremezza von Brentano wandte sich bereits früh in ihrer künstlerischen Laufbahn von der in den 1970er Jahren dominierenden informellen Malerei ab und entwickelte einen figurativen Stil, mit dem sie vor allem den Menschen und dessen Position im Medienzeitalter darzustellen versucht. Bei ihrer Vorgehensweise fällt in erster Linie die kräftige, expressive Farbigkeit auf und eine häufige Betonung der Kontur, die den Dargestellten aus der Umgebung heraushebt, ihn gleichsam isoliert.
Die Ausstellung zeigt ausschließlich Selbstbildnisse Tremezza von Brentanos, die in den letzten 30 Jahren entstanden und in denen die Künstlerin die formalen Prinzipien auf ihr eigenes Konterfei anwendet. Kühle Distanziertheit gegenüber dem Betrachter, eine alterslos erscheinende Physiognomie und eine Fokussierung auf das Gesicht bestimmen die Porträts. Die Erkennbarkeit ihrer Person scheint Tremezza von Brentano weniger erheblich als die Darstellung eines Typus, dessen Bild von den Medien geprägt ist.
Der Bergisch Gladbacher Unternehmer Heiner Geiger, aus dessen Sammlung die gezeigten Werke stammen, begeisterte sich früh für die figurative deutsche Malerei. Die Selbstporträts von Tremezza von Brentano bilden dabei einen in sich geschlossenen Bestand von hoher künstlerischer Eigenständigkeit.