Planung und Bau von Schloss Bensberg

Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz war schon als Kind mit seinen Eltern und den vielen Geschwistern im Oktober und halben November jeden Jahres zur Jagd ins Alte Schloss nach Bensberg gekommen. Anlass für einen Neubau in Bensberg war seine Gemahlin, Anna Maria Louisa de‘ Medici, die als etrurische Prinzessin im Palazzo Pitti zu Florenz aufgewachsen war.
Schon vor 1700 bat sie ihren Onkel, den Kardinal Francesco Maria de‘ Medici, um die Pläne seiner Villa Lapeggi bei Florenz, von der sie begeistert war. Die Villa, eine 3-Flügel-Anlage mit etwa 3000 m² Wohnfläche, reichte dem Kardinal völlig, zumal er auf dem benachbarten Hügel eine weitere Villa als Gästehaus für seine Feste besaß.
Unser „Kurfürst von der Pfalz“, im Volksmund Jan Wellem genannt, der auf seiner Kavallierstour durch Europa als Jugendlicher zweimal längere Zeit am Hof des Sonnenkönigs in Versailles gewesen war, strebte für sein Jagdschloss nach Größerem.
Er verpflichtete nach 1700 den Venezianer Graf Matteo d’Alberti als Architekt. Der Vizearchitekt Aloisius Bartoli präsentierte 1703 ein Holzmodell des Neuen Schlosses.

Noch während des 1705 beginnenden Baus wurde die Planung mehrfach geändert. Vorgesehene Giebeldächer, am Mittelflügel in Dreiecksform mit einer an die Jagdgöttin Diana gerichteten Inschrift, sowie Rundgiebel an den Flügelenden, wurden nicht gebaut. Der Innenhof, der zunächst durch eine nach außen gewölbte Mauer von Flügelende zu Flügelende abgeschlossen werden sollte, wurde doppelt so groß. Für Dachgiebel und Mauerpfeiler waren überlebensgroße, vergoldete Statuen vorgesehen, mitten auf dem Mittelflügel z. B. eine Diana-Darstellung. Sie kamen wohl zum Teil nach Schwetzingen statt nach Bensberg. Im Innenhof waren Reiterstandbilder vom Bauherrn und seinem Vater geplant. Sollte Grupellos Reiterstandbild vor dem Düsseldorfer Rathaus vielleicht ursprünglich in Bensberg aufgestellt werden? Den zunächst dreistöckig vorgesehenen Mittelflügel hätte man, von Westen kommend, nicht sehen können. Daher bekam der Bau noch ein viertes Stockwerk und die fünf charakteristischen Oktogon-Türme.

Jan Wellem hat aus Krankheitsgründen in den letzten Lebensjahren Düsseldorf nicht mehr verlassen können und Baufortschritte am Neuen Schloss nicht sehen können. Beim Tod des überschuldeten Kurfürsten stellte man 1716 die Bauarbeiten ein. Die vielleicht tausend Arbeiter und Künstler wurden entlassen. Viele waren aus dem im Spanischen Erbfolgekrieg französisch besetzten, wallonischen Teil der spanischen Niederlande gekommen. Manche von ihnen heirateten in Bensberg. Ihre Häuser im Milchborntal und am Hardtweg nennen alte Bensberger heute noch „Frankreich“ oder „Klein-Frankreich“.

Die an der Südostecke gebaute Kapelle bekam noch ein Dach mit großem Rundgiebel, wurde aber nie genutzt. Auch die eingeschossigen Vorgebäude bekamen noch Dächer. Bilder für die im nördlichen Vorgebäude geplante, nie eingerichtete Gemäldegalerie waren bereits im Schloss deponiert. Da auch der Innenausbau in großen Teilen des Hauptgebäudes nicht fertig war, haben das Herrscherpaar seinen Mittelflügel und der Kurprinz seinen Nordflügel nie bewohnt. Im Südflügel feierten nicht die vorgesehenen Jagdgesellschaften. Bedienstete haben die oberen Geschosse nicht bevölkert. Fast das ganze Schloss stand bis 1793 leer.

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