Baufällige und vernachlässigte Bauteile wurden abgerissen. Beim Abriss der Kapelle gab es vier Tote und mehrere Verletzte. Die beiden Vorgebäude wurden bis auf die großen Gewölbekeller abgerissen, auf denen man zweigeschossige Aufbauten errichtete. Die offenen Arkaden in den Flügeln am Innenhof wurden durch Fenster und Türen geschlossen. Im Erdgeschoss des Nordflügels wurde die tragende Wände entfernt. Im großen Speisesaal dort sorgten nun massive Säulen für ausreichende Statik. Die Altane - Säulenvorbauten, die im 1. Stock als Balkon dienten - an den Flügelenden und vor dem Mittelteil waren baufällig. Der Abriss war billiger als eine Reparatur. Dem Mittelflügel wurde eine evangelische Kapelle vorgebaut. Der größte Eingriff in das Innere war die Entfernung der Haupttreppen mit ihrer Stukkatur, wertvollen Statuen und den herrlichen Fresken von Pellegrini und Zanetti an den Wänden und Unterseiten der Treppen. Da die Pferdefuhrwerke mit den Baumaterialien den steil von Westen ansteigenden Weg nicht schafften, wurde dort ein Hohlweg angelegt und der halbe Innenhof abgeschrägt. Das Eingangstor wurde um fünf Meter tiefer angebracht.
Fast acht Jahrzehnte lang war Schloss Bensberg Kadettenanstalt. In dieser Zeit wurde der Schlosspark für Wohnungen und Gärten der Anstaltsleitung dazugekauft. Torhäuser und Aufwärterhäuser wurden gebaut. Im Süden und im Norden gab es Anbauten mit Pfarrerswohnung bzw. Küchentrakt.
Mehr als die Hälfte der über 3000 im Bensberger Schloss ausgebildeten Kadetten wurden königstreue Offiziere und wohl über hundert von ihnen Generäle. Die meisten Kadetten und alle zwanzig Kommandeure der Anstalt waren wie das preußische Königshaus evangelisch.